Erfolgreiches Lernen in Organisationen – Was wirklich funktioniert

What do juTHINK?

Ausgabe 04_2024

In vielen Unternehmen steht das Thema Lernen noch nicht ausreichend im Vordergrund, besonders wenn die Prioritäten stark auf die Digitalisierung, hybride Arbeitsmodelle oder neue Arbeitsweisen gelegt werden. Dabei ist Lernen ein zentraler Baustein, um diese Veränderungen nachhaltig zu verankern und die Mitarbeitenden bestmöglich zu unterstützen.

Lernen im Unternehmenskontext wird oft von weit verbreiteten Mythen begleitet, die den Erfolg der Weiterbildungsmaßnahmen beeinträchtigen können. Häufig wird angenommen, dass digitale Tools v. a. von jungen Mitarbeitenden intuitiv beherrscht werden oder dass selbstorganisiertes Lernen immer die beste Lösung ist. Heute möchten wir mit diesen Lernmythen aufräumen und zeigen, welche Ansätze tatsächlich zum langfristigen Lernerfolg beitragen.

 

1. Digitale Kompetenz braucht Anleitung

Es wird oft angenommen, dass Mitarbeitende, die im digitalen Zeitalter aufgewachsen sind, automatisch digitale Tools beherrschen. Doch die Realität sieht oft anders aus. Um sicherzustellen, dass digitale Werkzeuge richtig genutzt werden, ist es entscheidend, gezielte Schulungen anzubieten und Mitarbeitende kontinuierlich in der Anwendung zu unterstützen.

 

2. Mitarbeitende aktiv einbinden

Lernen funktioniert am besten, wenn die Mitarbeitenden selbst aktiv einbezogen werden. Workshops, Perspektivwechsel und kollegiale Fallberatung fördern den Austausch und das gemeinsame Problemlösen. So entstehen nicht nur neue Erkenntnisse, sondern auch eine stärkere Teamdynamik. Fördern Sie interaktive Workshops, die praktische Problemlösungen und Erfahrungslernen in den Mittelpunkt stellen.

 

3. Praxisorientiertes Lernen im Fokus

Theoretisches Wissen hat seinen Platz, aber es ist die Anwendung in der Praxis, die den Unterschied macht. Praxisnahe Workshops und Simulationen ermöglichen es, Gelerntes sofort umzusetzen. So bleibt Wissen besser verankert und kann im Arbeitsalltag sofort genutzt werden.

 

4. Selbstorganisiertes Lernen braucht Struktur 

Obwohl selbstorganisiertes Lernen Flexibilität fördert, kann es ohne klare Strukturen schnell scheitern. Regelmäßige Check-ins und klare Lernziele helfen, den Lernfortschritt zu steuern und zu unterstützen. Auch hier sind Coachings und strukturierte Programme entscheidend. Unterstützen Sie selbstorganisiertes Lernen durch regelmäßige Feedbackgespräche.

 

5. Zeit und Raum für Lernen schaffen

Eine der größten Hürden im Unternehmensalltag ist oft die fehlende Zeit für Weiterbildung. Um Lernen zu einem festen Bestandteil der Unternehmenskultur zu machen, muss Raum geschaffen werden – sowohl zeitlich als auch organisatorisch.

Schaffen Sie feste Lernzeiten und -räume, um den Mitarbeitenden die Möglichkeit zu geben, sich ohne Ablenkung weiterzubilden.

 

Fazit: Strukturierte Lernprozesse sind der Schlüssel zum Erfolg

Effektives Lernen im Unternehmen erfordert mehr als nur digitale Tools oder selbstgesteuertes Lernen. Eine klare Struktur, praxisorientierte Lernmethoden und die Einbindung der Mitarbeitenden schaffen die Basis für nachhaltigen Erfolg.

 

Quelle: Kirschner, P. A., & van Merriënboer, J. J. G. "Do Learners Really Know Best? Urban Legends in Education."

Zum Format juTHINK

juTHINK ist unsere Antwort auf die sich ständig wandelnden Herausforderungen und Chancen im Bereich HR und Organisationsentwicklung. In jeder Ausgabe von juTHINK wählen wir ein Thema aus, das aktuell und relevant für HR-Professionals und Führungskräfte ist. Unser Fokus liegt dabei auf einer Mischung aus Leichtigkeit und Informationsgehalt – wir bringen Ihnen die neuesten Trends und Entwicklungen näher. Ob es um neue Ansätze in der Mitarbeitendenführung, um die Gestaltung flexibler Arbeitsmodelle oder um die Einführung digitaler Tools geht – juTHINK ist Ihre Quelle für frische Ideen und praktische Lösungen, die Ihnen helfen, in der neuen Arbeitswelt auf dem Laufenden zu bleiben.

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